A) SKLAVENARBEIT: EINE EINORDNUNG DES PROBLEMS
A.1) DIE AKTUELLE SITUATION DER SKLAVENARBEIT IN BRASILIEN
A.1.1) Charakteristika
Die Unterzeichnung des Gesetzes zur Abschaffung der Sklaverei, vom 13. Mai 1888, bedeutete das Ende des Eigentumsrechts einer Person über eine andere Person. Damit war es nicht mehr möglich einen Sklaven in Brasilien legal zu besitzen. Trotzdem gibt es noch immer Situationen in denen ein Arbeiter nicht die Möglichkeit hat, sich von seinen Arbeitgebern zu befreien. Es gibt Gutshöfe, die Arbeitskräfte einstellen und ausnutzen. Die Arbeitskräfte werden gebraucht unter anderem um den Regenwald abzuholzen, um neue Weideflächen zu erstellen, um Kohle für ein Stahlwerk abzubauen oder den Boden für die Saat zu pflügen oder für andere Tätigkeiten der Land- und Viehwirtschaft. Die "gatos" (Katzen), so werden die Arbeitsanwerber genannt, locken die Arbeitskräfte an. Die Gatos dienen als Fassade, damit die Gutsbesitzer nicht für das Verbrechen verantwortlich gemacht werden können.
Diese Gatos rekrutieren die Arbeiter in den Regionen, die weit vom Arbeitsplatz entfernt sind, oder in den Pensionen der nächstliegenden Städte. Im ersten Gespräch zeigen sie sich zuvorkommend als Personen, die eine gute Arbeitsstelle anbieten. Sie bieten eine Arbeit auf dem Gutshof mit garantierten Gehalt, Unterkunft und Verpflegung. Um den Arbeiter zu verführen, bieten sie eine Gehaltszahlung im Voraus für die Familie an, sowie die Garantie des kostenlosen Transport zur Arbeitsstelle.
Dieser Transport wird mit Bussen im schlechtesten Zustand durchgeführt oder führt über improvisierte Wege, die keinerlei Sicherheitsstandards erfüllen. Wenn sie am Arbeitsplatz ankommen, werden sie mit einer Situation konfrontiert, die überhaupt nicht der versprochenen entspricht. Zunächst werden die Arbeiter darüber in Kenntnis gesetzt, dass sie jetzt schon dem Gato gegenüber in der Schuld stehen. Die Vorauszahlung, der Transport und die Ausgaben für die Verpflegung während der Reise, wurden schon in das Schuldenbuch, das im Besitz des Gatos ist, eingetragen. Dieses Buch hält die Beträge fest, die die Arbeiter dem Arbeitgeber schulden. Außerdem werden all die Kosten, die der Arbeiter für seine Arbeitswerkzeuge – wie zum Beispiel Sensen, Buschmesser oder Motorsägen- die er für die Arbeit braucht ebenfalls, in das Schuldenbuch eingetragen. Genauso geschieht es mit Stiefeln, Handschuhen, Hüten und der Arbeitskleidung. Schließlich wird auch ein Betrag für die improvisierte Unterkunft und die sehr schlechte Verpflegung verlangt, und dieser liegt weit über dem Preis, der in der normalen Wirtschaft verlangt werden würde.
Es ist wichtig festzuhalten, dass die Gutshöfe weit von den nächsten Handelsplätzen entfernt ist , so dass es unmöglich für den Arbeiter ist, sich diesem Betrugssystem des Gatos im Auftrag des Gutsherren oder durch den Gutsherren selber, nicht zu unterwerfen.
Falls der Arbeiter daran denkt zu fliehen, würde er daran gehindert werden, mit der Begründung, dass er noch Schulden hat und erst den Hof verlassen kann, wenn er seine Schulden bezahlt habe. Oft sind jene, die sich über die schlechten Bedingungen beschweren oder fliehen wollen, Opfer physischer Gewalt. Im schlimmsten Fall, können sie ihr Leben verlieren.
A.1.2) Das Ausmaß des Problems
Die ersten Entdeckungen von modernen Formen der Sklaverei in Brasilien machte 1971 der katholische Bischof und große Verteidiger der Menschenrechte Dom Pedro Casaldaliga, im Amazonas. Sieben Jahre danach zeigte die Landarbeiterpastorale (CPT = Comissão Pastoral da Terra) Gutshöfe im Süden Paras an, (welche in Beziehung zu multinationalen Unternehmen standen), die dieses Verbrechen begangen. Die Zeugenaussagen der Bauern, die es geschafft hatten zu Fuß von dem Gutshof zu fliehen, offenbarten dieses Problem international. Seit 1985 werden Anzeigen über Sklaverei an die Internationale Arbeitsorganisation (IAO) weitergeleitet.
Die brasilianische Bundesregierung erkannte -mittels einer Erklärung des damaligen Präsidenten Fernando Henrique Cardoso- 1995 die Existenz der Sklavenarbeit gegenueber dem Land und der IAO an. So wurde Brasilien eine der ersten Nationen der Welt, die die moderne Form der Sklaverei offiziell anerkannte. Am 27. Juni 1995 wurden Regierungsstrukturen geschaffen um dieses Verbrechen zu bekämpfen. Im März 2003 verabschiedete der jetzige Präsident Luiz Inacio Lula da Silva den nationalen Aktionsplan zur Auslöschung der Sklavenarbeit, und berief im August desselben Jahres die nationale Kommission zur Auslöschung der Sklavenarbeit ins Leben. (Comissão Nacional para Erradicação do Trabalho Escravo (Conatrae)).Ein Jahr danach erkannte Brasilien vor der Organisation der Vereinten Nationen die Existenz von mindestens 25 Tausend Personen an, die jährlich den Bedingungen der Sklaverei im Lande unterworfen waren. Diese Schätzungen basierten auf den Berechnungen der Landarbeiterpastorale , auch wenn diese Daten nicht staatlich sind, nähern sich diese Daten der Realität an, die die mobilen Kontrollgruppen in ihrer Arbeit erfahren müssen, und wird daher als Referenz für staatlich und nicht staatliche Institution benutzt, die den Kampf gegen dieses Verbrechen führen. Diese Daten beziehen sich bloß auf ländliche Sklavenarbeit, wobei die Periode mit den meisten Vorfällen zwischen Mai und August ist – die Hauptzeit der Urbarmachung der Weideflächen im Amazonas.
Zwischen 1995 und 2005 wurden 17.983 Personen auf Grund der Einsätze der mobilen Kontrollgruppen befreit, diese beinhalten Arbeitsüberwachungsbeamte, Staatsanwälte für Arbeit und die Bundespolizei. Insgesamt wurden 1463 Besitzttuemer in 395 Operation überprüft. Die Kontrollarbeiten zeigen auf, dass diejenigen die Sklavenarbeit in Brasilien benutzten, keine uninformierten Grundbesitzer sind, die sich versteckt auf entfernten, altertümlichen Bauernhöfen befinden, sondern im Gegenteil handelt es sich um Großgrundbesitzer, die viel mit modernster Technologie für den nationalen wie für internationalen Absatzmarkt produzieren.
A.1.3) Die Arbeitsbedingungen
Das Übereinkommen nº 29 der IAO von 1930, das internationalen Gesetzescharakter besitzt, definiert Zwangsarbeit in Artikel 2 als "jede Art von Arbeit oder Dienstleistung, die von einer Person unter Androhung irgendeiner Strafe verlangt wird und für die sie sich nicht freiwillig zur Verfügung gestellt hat". Dasselbe Übereinkommen n° 29 verbietet die Zwangsarbeit generell, und insbesondere, aber nicht nur, die Sklaverei. Die Sklaverei ist eine Form der Zwangsarbeit. Sie konstituiert sich dadurch, dass eine Person die absolute Kontrolle über eine andere Person hat oder eine Gruppe von Personen über eine andere Gruppe von Personen.
Sklavenarbeit setzt sich aus entwürdigender Arbeit in Verbindung mit Freiheitsberaubung zusammen. Dieses zweite Kriterium ist nicht immer sichtbar, weil man nicht mehr Ketten benutzt um den Sklaven am Entkommen zu hindern, sondern dies geschieht mittels Androhung physischer Gewalt, psychologischen Terrors oder auch durch die langen Distanzen, die den Besitz von der nächstliegenden Stadt trennen.
Unterkunft – Die Art der Unterkunft hängt von der Arbeit ab, zu der der Arbeiter gezwungen wird. Die schlimmsten Bedingungen sind normalerweise jene, die mit der Abholzung des Regenwalds zusammenhängen. Dies liegt an dem schwierigen Zugang zum Ort der Arbeit und an den weiten Entfernungen zu den nächsten städtischen Zentren. Da keine
Infrastruktur existiert und der Grundbesitzer keine Unterkunft sowie kaum Transportmöglichkeiten zur Verfügung stellt, damit der Arbeiter nahe des Gutsitzes schläft, muss er Zelte aus Plastikplanen oder Palmenblattern bauen. Dies geschieht mitten in dem Wald, der abgeholzt werden soll. Die Landarbeiter werden so dem Regen und der Sonne ausgesetzt.
Gesundheit – Im Gebiet der landwirtschaftlichen Grenze (insbesondere das Amazonasgebiet) ist es normal das tropische Krankheiten wie das Gelbfieber oder Malaria auftreten. Aber auch in anderen Regionen gibt es eine hohe Anzahl an Fällen von Krankheiten, die auf dem Rückzug sind, wie zum Beispiel der Tuberkulose. Kranke Sklavenarbeiter werden in der Großzahl der Fälle von den Gatos oder Gutsherren aufgegeben. Die, die es schaffen laufen etliche Kilometer zu Fuß, um medizinische Versorgung zu erhalten. Die härtesten Fälle aber bleiben Monate lang krank bis eine Besserung eintritt, weil jemand erscheint, der sie mit in die Stadt nehmen kann, im schlimmsten Fall sterben sie.
Falls die Arbeiter während der Arbeit in Kontakt mit landwirtschaftlichen Giften kommen, wird ihnen nicht die von dem Gesetz vorgeschriebene Schutzausrüstung zur Verfügung gestellt, wie Masken, Schutzbrillen, Handschuhe oder Spezialkleidung. Die Haut der Arbeiter ist nach einigen Wochen von den chemischen Produkten angegriffen, sie hat Narben, die nicht heilen, außerdem kommt es zu Schwindelanfällen, Übelkeit und anderen Symptomen einer Vergiftung.
Sanitäre Zustände -. Es gibt keine Brunnen, die Trinkwasser garantieren, und sehr wenige Toiletten für die Arbeiter. Der Bach aus dem die Arbeiter das Wasser zum Kochen oder zum trinken nehmen, ist häufig derselbe in dem sie sich waschen, die Wäsche machen und die Pfannen sowie die Arbeitswerkzeuge reinigen. Außerdem spült der Regen, die auf dem Feld angewandten Gifte, genau in jene Bäche.
Verpflegung – Die Bauern selbst benutzen den Ausdruck "cativo" (versklavt) um den Vertag zu bezeichnen, in welchem der Arbeiter den Wert seines Essens von seinem Gehalt abziehen muss, und damit mehr Schulden anhäuft als dass er welche abbaut. Die Verpflichtung diese Schuld an den Gato oder Gutsherrn, zu bezahlen (welche betrügerischen Ursprungs ist), ist eine der Methoden eine Person in Brasilien zu versklaven. Der Vertag, in dem der Arbeiter, das Gehalt erhält ohne dass die Kosten für die Verpflegung davon abgezogen werden, wird "frei" genannt.
Schlechte Behandlung und Gewalt – In den Erfahrungsberichten der befreiten Sklaven wird von der ständigen Gegenwart von öffentlicher Erniedrigung und Bedrohung erzählt, was den Arbeiter in einen ständigen Angstzustand versetzt. Wenn sich ein Arbeiter über die schlechten Bedingungen beschwert oder wenn er den Besitz verlassen will, wird er häufig von bewaffneten Angestellten eingeschüchtert oder tätlich angegriffen.
A.2) DER KAMPF GEGEN DIE SKLAVENARBEIT
Nach elf Jahren ist die Struktur der brasilianischen Regierung im systematischen Kampf gegen die Sklavenarbeit noch immer in einer Phase des Aufbaus. Trotz einer angemessenen Anzahl von Regierungsbehörden und Nichtregierungsbehörden , die an dem Kampf zur Ausrottung dieser Praxis teilnehmen, gibt es noch mehr Möglichkeiten für die entscheidenden Akteure der Legislative, Exekutive und Judikative diesen Kampf zu verschärfen.
Heute gibt es ein System, dass gut funktioniert zum Beispiel mit den Operationen der mobilen Kontrollgruppen, den zivilen Aktionen des Arbeitsministeriums, und den Anzeigen des Bundesministerium für öffentlich Angelegenheiten (Ministério Público Federal (MPF)). Dennoch ist eine größere Anstrengung, aller an diesem Kampf beteiligten Akteure, zur Ausrottung der Sklavenarbeit erforderlich.
Bewertet man die Auswirkungen des nationalen Aktionsplan zur Ausrottung der Sklavenarbeit, so sieht man, dass die folgenden Bereiche sich am meisten verbessert haben: Das Bewusst machen, die Sensibilisierung und die Befähigung der Gesellschaft für den Kampf gegen dieses Verbrechen.
Eine Datenerhebung, die durch die Internationale Arbeitsorganisation vorgenommen wurde, besagt dass die Anzahl der veröffentlichen Nachrichten in den Medien über die moderne Sklavenarbeit von 77 im Jahr 2001 auf 260 im Jahr 2002 gestiegen ist, und sie erreichte 1541 im Jahr 2003 und stabilisierte sich im Jahr 2004 auf 1518. Der Anstieg der Aktionen der Regierung und der Zivilgesellschaft im Kampf gegen die Sklavenarbeit und die Kampagnen der Sensibilisierung zu diesem Problem, spiegeln die Arbeit unserer Kommunikationsträger wieder, die sich als wichtige Werkzeuge in den Informationskampagnen entpuppten. Die Sklavenarbeit wurde Teil der öffentlichen Debatte und zu einem Thema auf der nationalen Agenda. Die NRO Repórter Brasil war einer der wichtigsten Akteure, die den Anstieg der Nachrichtenberichterstattung in den Medien verursachten; die Sklavenarbeit wurde zu einem Thema in der Gesellschaft.
A.2.1) Befreiungsaktion von Arbeitern
Der Kampf gegen die Sklavenarbeit in Brasilien hat als Hauptakteur die mobilen Kontrollgruppen (Grupos Móveis de Fiscalização) , die die Anzeigen vor Ort überprüfen; sie befreien die Arbeiter und leiten Prozesse gegen die Landbesitzer ein. Aktionen wie juristische Prozesse, Anzeigen, Verurteilungen, Kreditrestriktionen, Identifizierung der Produktionskette bis zur Enteignung von Ländereien hängen hauptsächlich von den Anstrengungen ab, die von diesen Kontrollgruppen durchgeführt werden. Sie werden vom Arbeitsministerium koordiniert. Falls sie auf Unregelmäßigkeiten wie Sklavenarbeit, Kinderarbeit oder Überausbeutung der Arbeit treffen, verhängen sie Strafen, außerdem garantieren sie, dass die Arbeit der Beschäftigten entschädigt und deren Rechte respektiert werden.
Dank des Einsatzes ihrer Mitglieder, werden die Befreiungen mit Erfolg durchgeführt. Dies ist daher bis jetzt das Hauptinstrument um die Praxis der Sklavenarbeit zu unterdrücken. Zwischen 1995 und 2005, gab es einen Anstieg der Befreiungsaktionen, die von 11 auf 82 pro Jahr stiegen. Dementsprechend stieg die Zahl der befreiten Arbeiter von 84 im Jahre 1995 auf 5090 im Jahre 2003 und 4113 im Jahre 2005.
Trotz der Verbesserungen im Bereich der mobilen Kontrollgruppen und dem Anstieg der Anzahl der befreiten Arbeiter, ist die Anzahl der juristischen Entscheidungen, die günstig für den von der Sklavenarbeit befreiten Arbeiter sind, noch nicht ausreichend. Das öffentliche Arbeitsministerium (O Ministério Público do Trabalho) und die Arbeitsjustiz (Justica de trabalho), deren Zuständigkeit für Gerichtsverfahren über Verbrechen im Bereich Arbeit anerkannt ist, haben gute Ergebnisse erzielt. Aber die Verurteilungen führen nur zu Geld-, und nicht zu Gefängnisstrafen. Das öffentliche Bundesministerium und die Bundesjustiz – die für die Bestrafungen zuständig sind, haben seit Jahren das Problem, dass eine klare Aufteilung der Zuständigkeit für die Gerichtsverfahren für diese Verbrechen fehlt. Die höheren juristischen Instanzen haben sich noch nicht darüber geeinigt, ob die Kompetenz bei der Bundesjustiz oder bei der Landesjustiz liegen soll. Das öffentliche Bundesministerium (Ministério Público Federal (MPF)) und Teile der Bundesjustiz, die im Kampf gegen die Sklavenarbeit engagiert sind, machen Fortschritte trotz der Schwierigkeiten auf die sie treffen.
A.2.2) Wirtschaftliche Mittel um die Versklavung zu bekämpfen
Um jene zu bekämpfen, die wirtschaftlich ihren Nutzen aus versklavten Arbeitskräften ziehen, hat
die Bundesregierung eine Kartei der Arbeitgeber erstellt, die Arbeiter in der Sklaverei entsprechenden Verhältnissen gehalten haben. Diese wird alle 6 Monate durch das Bundesarbeitsministerium mit neuen Namen aktualisiert. Diese Kartei ist bekannt als "schmutzige Liste", die schon im November 2003 veröffentlich wurde und seitdem im Juni 2004, im Dezember 2004, im Juli 2005, im November 2005 und im Juli 2006 aktualisiert wurde. Nach der letzten Aktualisierung hat die Liste 178 Namen aus ganz Brasilien. Einige Namen wurden vorläufig von der Liste genommen auf Grund von vorläufigen Entscheidungen der Bundesjustiz und der Arbeitsjustiz.
Der Name des Gesetzesübertreters wird erst nach Ende eines Verwaltungsverfahrens in die Liste aufgenommen. Die Streichung des Täternamens von der Liste hängt von einer zwei Jahre langen Beobachtung der Aktivitäten des Täters ab. Nur wenn in diesem Zeitraum keine Wiederholung des Verbrechens beobachtet worden ist, und wenn alle Strafen der Überwachungsbehörde, sowie eventuelle Arbeits- und Sozialversicherungsschulden in diesem Zeitraum bezahlt worden sind, wird der Name von der Liste genommen. Laut des Erlasses, die die Kartei erstellt hat, erhalten mehrere öffentliche Organe die Informationen der Liste, unter ihnen das Landwirtschaftsministerium, die Zentralbank von Brasilien, die dafür zuständig sind Kreditrestriktionen für die Namen, die in der Liste stehen zu erstellen: also das Verbot für jeglicher Kreditgewährung für jene die Sklavenarbeit benutzen.
Einige nationale und internationale private Institutionen, wie die ABN Amro Real, Santandre oder Rabo Bank folgen derselben Linie. Im Dezember 2005 schlug der Verbund der brasilianischen Bank (Febraban) allen seinen Mitgliedern vor, dasselbe Mittel anzuwenden. Dennoch hatten bis Dezember 2005, Arbeitgeber, die Sklavenarbeit benutzten, Erfolg damit Kredite von irgendwelchen Finanzagenturen zu erhalten.
Neben dem Kreditverbot, ist die Verbreitung der "schmutzigen Liste" ein Fundament für die Arbeit der Regierungs- und Nichtregierungsorganisationen, die die Sklaverei bekämpfen, da sie andere Möglichkeiten der Bekämpfung und Prävention der Sklavenarbeit ermöglicht.
Die Gegend in der, die größte Anzahl von Fällen von Sklavenarbeit auftritt ist der "arco do desflorestamento" (Bogen der Abholzung), eine Gegend mit einem hohen Vorkommen der Abholzung des amazonischen Regenwalds. Häufig ergeben sich parallel zur Sklavenarbeit andere Verbrechen wie illegale Abholzung, Waffen und Drogenhandel, Gewalt gegen Landarbeiter und „grilagem de terras", welches die illegale Inbesitznahme von öffentlichem Land ist. Daher können die aufgelisteten Händler in der Produktionskette weder sozial noch umweltbezogen akzeptiert werden.
A.3) ZEICHEN DER OEKONOMISCHEN BEKÄMPFUNG: EINE RECHERCHE ÜBER DIE PRODUKTIONSKETTE
Auf Initiative und Anfrage der Bundesregierung und der internationalen Arbeitsorganisation wurde die NRO Repórter Brasil darum gebeten die Produktionsketten zu identifizieren, welche die Gutshöfe enthalten, die in der Arbeitgeberkartei des Erlasses 540/2004 des Arbeitsministeriums (bekannt als schmutzige Liste der Sklavenarbeit) sind. Das Ziel ist es die brasilianische Gesellschaft, die Industrie, den Verbraucher, den Einzelhandel, die Großhändler und Exporteure darüber zu informieren und zu alarmieren, dass Sklavenarbeit der Ursprung der Produktionskette von vielen Waren ist, die heute im Land angeboten werden.
Außerdem hat die Studie als Ziel den brasilianischen Privatsektor zu helfen, unter den Unternehmen die auf demselben Markt tätig sind, jene zu erkennen, welche Sklavenarbeit benutzen und damit der Wirtschaft und den brasilianische Produkten erheblich schaden, auch weil sie keine Steuern oder Sozialbeitrage bezahlen. Dieses kriminelle und unredliche Vorgehen, ist äußerst schlecht für andere Wettbewerber auf demselben Markt.
Im Jahre 2004 verfolgten 8 Forscher von Repórter Brasil den Weg, den die Produkte der Hersteller gehen, die in den ersten beiden Version der "schmutzigen Liste" der Sklavenarbeit aufgelistet waren, bis sie in den Einzelhandel gelangen oder exportiert werden.
Das Handelsnetz welches identifiziert wurde, hat seinen Ursprung auf dem Land, wo Personen als Sklaven missbraucht werden. Die Produkte gelangen an die Erstabnehmer (Fleischwarenhändler, Weiterverarbeiter oder Handelsfirmen) oder Zwischenhändler bis sie schließlich auf den internen oder externen Absatzmarkt gelangen.
Unter den 200 Unternehmen, die als Teil der Handelskette identifiziert wurden sind Exporteure, Einzelhändler und die Großindustrie. Ein Grossteil der Unternehmen wusste nicht von der Tatsache, dass ihre direkten oder indirekten Zulieferer, Sklavenarbeit in einer ihrer Produktionsstufen benutzten. Dies zeigte sich auch daran, dass viele von ihnen sofort jede Handelsbeziehung mit diesen Partnern beendeten, als sie von diesem Zustand erfuhren.
Es gibt in Brasilien sowie in der ganzen Welt den Trend eines bewussten Konsumverhaltens, welche die Einhaltung von sozialen und Umweltgesetzen im Produktionsprozess der Ware berücksichtigt. Der viehwirtschaftliche Sektor hat ein System der Herkunftskontrollen entwickelt, dass so eine Form von sanitären Garantien für die nationalen und internationalen Absatzmärkte erstellte. Dennoch zeigte diese Studie, dass es wenige Kontrollmittel über soziale und Arbeitsgarantien genau in jenen Produktionsstufen gibt. So hilft diese Studie der brasilianischen Zivilgesellschaft, weil sei aufrüttelt und die Anpassung des Konsumverhaltens ermöglicht. So können jetzt auch vertragliche Klauseln in den Handelsbeziehungen, die sozialen Fragen berücksichtigen, eingeführt werden.
A.3.1) Der nationale Pakt zur Ausrottung der Sklavenarbeit
Auf Grund dieser Informationen rief der Unternehmenssektor im Mai 2005, unter der Organisation des Ethos Institut und der internationalen Arbeitsorganisation, den nationalen Pakt zur Ausrottung der Sklavenarbeit ins Leben. Das Institut ist eine wichtige Nichtregierungsorganisation, die die sozial verantworungsbewussten Unternehmen in Brasilien vereint.
Bis jetzt gibt es mehr als 90 große Unternehmen und Vereine, die einen wichtigen Teil des brasilianischen Bruttoinlandsprodukt ausmachen, die den Pakt unterschrieben haben und die sich dafür engagieren und Maßnahmen ergreifen, damit ihre Produktionskette frei von Sklavenarbeit bleibt. Einzelhändler, Großhändler, die Industrie und Exporteure verweigern den Kauf von Produkten, die möglicherweise auf Sklavenarbeit beruhen; andere Zwischenlieferanten, wie zum Beispiel Fleischwarenhändler mobilisieren sich um Produkteure, die Sklavenarbeit benutzten, auszuschließen.
Das Nationalsekretariat für Menschenrecht (Secretaria Especial dos Direitos Humanos (SEDH)); bekräftigt, dass die Anwendung der Produktionskette, die dank der Arbeit von der IAO und der NRO Repórter Brasil erstellte wurde, als Waffe gegen die Versklavung zu einer der Prioritäten der Bundesregierung wurde.
A.4) Präventionspolitik gegen die Sklavenarbeit
Die Bekämpfung der Sklavenarbeit in Brasilien erfolgt durch die Anwendung von Präventionsmaßnahmen in den Gegenden, in denen Sklavenarbeiter befreit worden sind. Insbesondere die sehr armen Städte im Nordosten Brasilien (die Staaten Piauí, Maranhão, Tocantins und Pará vereinigen 80% der Fälle), die sehr schwach entwickelt sind, sind Gegenden in denen Brasilianer andauernd getäuscht werden.
Die Landreform wird, von den Akteuren der Zivilgesellschaft, sowie von Teilen der Bundesregierung als eine der wichtigsten Instrumente zur Präve
ntion gegen Sklavenarbeit angesehen. Dennoch ist der Anteil am Staatshaushalt für diese sehr gering und das Organ, welches für die Neuzuteilung von Land zuständig ist, das Nationalinstitut für landwirtschaftlich Siedlung und Reform (INCRA), trifft auf operationelle Schwierigkeiten. Es gibt viele Landgüter, die Eigentumsverhältnis durch gefälschte Dokumente vortäuschen und nicht Teil der Agrarreform werden wegen des Fehlens von Infrastruktur und öffentlichen Dienstleistern, die die Situation untersuchen.
Wenn diese politischen Hindernisse beseitigt und mehr finanzielle Ressourcen und mehr Personal zur Verfügung gestellt werden würden, wäre es möglich diese guten Anfänge einer Landreform weiterzuführen und den Kampf gegen die Sklavenarbeit zu verschärfen.
Es gibt keine national erfolgreich durchgeführten Arbeits- und Einkommensbeschaffungsprojekte, die speziell dafür ausgearbeitet wurden, um zu verhindern, dass die arme Bevölkerung in die Falle der Versklavung fällt oder um befreite Sklaven wieder in die Gesellschaft einzugliedern, auf die Art und Weise, dass sie nicht wieder zurück in die Versklavung gelockt werden. Was es gibt sind lokale und regionale Projekte mit einer begrenzten Reichweite, aber größere Projekte wurden wegen Geld-, Personal- und Koordinationsmangel nicht ermöglicht.
Seit 1997 kämpft die Landarbeiterpastorale (CPT) systematisch gegen die Sklavenarbeit. Die Kampagne "De olho aberto para não virar escravo" (Augen auf, um nicht Sklave zu werden) wurde zunächst in Pará, Maranhão und Tocantins durchgeführt. 2002 kam Piauí dazu und 2003 folgten Mato Grosso, Bahia, Espírito Santo e Rio de Janeiro.
Neben anderen Institution ist die NRO Repórter Brasil, in Zusammenarbeit mit dem Spezialsekretariat für Menschenrechte, der IAO, dem Zentrum zur Verteidigung des Lebens und der Menschenrechte von Açailândia (o Centro de Defesa da Vida e dos Direitos Humanos de Açailândia (CDVDH)), der CPT, dem Programm "Trilhas de Liberdade" verantwortlich für das Projekt "Escravo, nem Pensar!" (Sklaverei, auf keinen Fall): Dieses hat als Ziel die Anzahl junger Menschen zu verringern, die in den Städten der Regionen Norden, Nordosten und zentralen Westen leben und in die Sklavenarbeit gelockt werden.
"Escravo, nem Pensar!" wird von der brasilianischen Bundesregierung, und von den teilnehmenden Institution der Nationalkommission für die Auslöschung der Sklavenarbeit (Conatrae) als eines der wenigen effizienten Präventionsprojekte gegen diese Verbrechen angesehen.
A.5) PRAEVENTIONSPOLITIK: DAS PROJEKT "ESCRAVO, NEM PENSAR!"
Das Projekt besteht aus einer Informationskampagne die in Form von Kursen durchgeführt wird. Dies geschieht durch Mitarbeiter der NRO Repórter Brasil in Zusammenarbeit mit lokalen Institution der Zivilgesellschaft und Repräsentanten der Nationalen Kommission zur Ausrottung der Sklavenarbeit (Conatrae). "Escravo, nem Pensar!" stellt das Thema der modernen Sklavenarbeit in Schulen, Alphabetisierungskursen und Medien vor. Außerdem lehrt sie den lokalen Führungspersönlichkeiten als Multiplikator in ihrer Gemeinde tätig zu sein. Jene geben die Vorsichtsmaßnahmen gegen die Falle der Sklavenarbeit, an die Gemeindemitglieder weiter. Als Zielgruppe werden Lehrer und lokale Führer bei der Produktion von didaktischem Material unterstützt sowie bei der Verbreitung der Informationen in den Kommunen. Vorausichtlich übernimmt das Bildungsministerium diese Methode.
Insgesamt sind es 15 Städte in die Staaten Maranhão, Piauí, Pará, Tocantins und Mato Grosso, die dazu auserwählt wurden diese Programme zu empfangen, welche 2004 begannen. Mehr als 1000 Personen wurde mittlerweile ausgebildet und geben mittlerweile die Informationen, die sie in den Kursen erlernt haben weiter.
Eines der Projektziele ist es, mittels der Partner im Bildungsministerium und der Zivilgesellschaft, das Thema der Sklavenarbeit Teil der Lehrpläne in den öffentlichen Schulen des Landes werden zu lassen. Die erste Aktion dieser Art war das Übereinkommen, welches vom Bildungsministerium und von der internationalen Arbeitsorganisation 2006 unterzeichnet wurde. Mit diesem war es möglich 42 Tausend Fibeln zu drucken und an Lehrer des brasilianischen Alphabetisierungsprogramms in den Regionen Norden, Nordosten, zentraler Westen und im Tal von Jequtinhonha zu verteilen. Dieses sind die Gegenden mit einer hohen Anzahl von Verführungen zur Versklavung. Das Material wurde von der Gruppe der Erzieher der NRO Repórter Brasil produziert, mit Hilfe des Wissens welches im Projekt "Escravo, nem Pensar!" angesammelt wurde. Diese Aktion ist der erste Schritt der Politik des Ministeriums im Kampf gegen die moderne Sklavenarbeit.
Institutionen, die in der Gegend aktiv sind, wünschten Anfang des Jahres 2006, die Fortführung der Partnerschaft zwischen der NRO Repórter Brasil und der internationalen Arbeitsorganisation, damit es möglich ist das Projekt in weiteren Städten durchzuführen. Für 2007 ist eine Expansion des Projekts für eine Gegend des Staates Bahia (die sog. Sertão) vorgesehen, wo ein Anstieg der Anzahl von Landesmigration gibt, sowie in den Staaten, in denen man schon aktiv ist.
B) INSTITUTIONELL
B.1) DIE NRO REPÓRTER BRASIL
Repórter Brasil – Organisation für Kommunikation und soziale Projekte – wurde im Jahre 2001 von Journalisten, Sozialwissenschaftlern und Erziehern gegründet. Das Ziel ist es, die Reflexion und die Aktion über verschiedene aktuelle ungerechte Zustände, die in unserer Gesellschaft vorhanden sind, anzuregen, etwa über Fälle von extremer Mißachtung von Menschenrechten, soziale Mißstände oder Strukturen unmenschlicher Lebensbedingungen.
Die NRO ist einer der Hauptakteure im Kampf gegen die Sklavenarbeit in Brasilien und bringt dieses Thema immer wieder auf die Tagesordnung der Medien sowie in die öffentliche Debatte. Repórter Brasil arbeitet in Kooperation mit anderen Kommunikationsagenturen um Nachrichten, Artikel oder Reportagen zu veröffentlichen und veranstaltet Seminare für Journalisten, die Zivilgesellschaft und andere Meinungsbildner. So hat sie viel zum Anstieg der Behandlung des Themas Sklavenarbeit in den großen Medien beigetragen. Die internationale Arbeitsorganisation führte eine Studie durch die ergab, dass in 2002 das Thema Sklavenarbeit 260 mal in Medienberichten vorkam. 2003 stieg die Anzahl auf 1541 und stabilisierte sich 2004 auf 1518.
Im Jahre 2003 erhielt Reporter Brasil den Preis Jaie Borin fuer kritische Medienberichterstattung, der von der Cidade do conhecimento (Stadt des Wissens) vergeben wird – einem Netzwerk von Projekten der digitalen Emanzipation und Einbeziehung der Universität von Sao Paulo. Im Jahre 2005 erhielt das Dossier Sklavenarbeit, welches mit Hilfe der Nachrichtenagentur Carta Maior erstellt wurde, die ehrenvolle Wuerdigung des Preises Vladimir Herzog für Amnistie und Menschenrechte.
Die Organisation besteht aus drei Handlungsachsen: Dem sozialem Journalismus, der Kommunikations- und Bildungsprojekte und dem Kampf gegen die Sklavenarbeit.
1) Der soziale Journalismus soll auf gravierende soziale Probleme im Land aufmerksam machen. Zum Beispiel über Situationen, die eines sofortigen Eingreifens der staatlichen Macht oder der Zivilgesellschaft bedürfen, aber über welche die großen Medienkonzerne nicht berichten. Die Reportagen, die von dem Journalistenteam von Reporter Brasil erarbeitet werden, werden von Partnern, wie der Agência Carta Maior, dem In
ternetportal IG oder auf der Internetseite der NRO veröffentlicht und stehen zur freien Vervielfältigung zur Verfügung.
2) Kommunikation und Bildung: die NRO unterstützt und entwickelt Projekte zur Aufklärung für Kommunikationsträger (erzieherische Erfahrungen für das kritische Verständnis der Medien) und für Gemeinden. Es werden Vorträge und Reden zur kulturelle Verbreitung veranstaltet. (Zum Beispiel: "Zum Verständnis der Medien")
3) Die Aktivitäten im Kampf gegen die Sklavenarbeit lassen sich noch mal in drei Bereiche untergliedern in das Projekt "Escravo, nem pensar!" die Nachrichtenagentur über Sklavenarbeit und den Nukleus zur Forschung und Recherche über Sklavenarbeit.
3.1) Das Projekt "Escravo, nem pensar!: Das Ziel des Projekts von 2004 ist es die Anzahl von jungen Menschen, die zur Sklavenarbeit verführt werden zu verringern. Dies geschieht mittels Bildung und Kommunikation in Städten und Gemeinden der Regionen Norden, Nordosten, Zentraler Westen. Es werden Informationskampagnen durchgeführt für lokale Führer, Lehrer und Erzieher, damit diese das Thema moderne Sklavenarbeit im Klassenzimmer der Gemeinde vorstellen.
3.2) Die Nachrichtenagentur über Sklavenarbeit: Die NRO Repórter Brasil begann im März 2006 mit der Nachrichtenagentur über Sklavenarbeit: das erste journalistische Medium im Land, welches sich speziell diesem Thema widmet. Das Ziel der Agentur ist es den Informationsfluss über moderne Sklavenarbeit und alle Formen entwürdigender Arbeit zu erhöhen, die Agenda anderer Informationsträger zu beeinflussen und die Aktionen der drei Gewalten und der Zivilgesellschaft zu unterstützen. Neben der Informationsbeschaffung für Journalisten, Regierung und Gesellschaft hat die Agentur als eine der Hauptzielgruppen soziale Organisationen, die gemeinsam für die Arbeiter in den Städten mit einer hohen Versklavungsquote des Nordens, Nordosten und zentralen Westen kämpfen.
3.3) Nukleus der Recherche über Sklavenarbeit: Die NRO erstellt zusammen mit Forschungsinstitutionen Studien über die Situation der Sklavenarbeit in Brasilien. Was bis heute die größte Wirkung erzielte, war die Studie über die Produktionsketten der Sklavenarbeit. Auf Initiative und Bitte der Bundesregierung und in Zusammenarbeit mit der internationalen Arbeitsorganisation, wurden die Produktionsketten der Produkte der Arbeitgeber identifiziert, die in der Kartei der Bundesregierung aufgeführt werden. Das Ziel ist es, die brasilianische Gesellschaft, die Industrie, die Konsummärkte, den Einzelhandel, die Großhändler und Exporteure darüber zu informieren und zu alarmieren, dass Sklavenarbeit der Ursprung der Produktionskette von vielen Waren ist, die heute im Land gehandelt werden.
B.2) PARTNERINSTITUTIONEN
Staatliche und Regierungsorganisationen:
Secretaria Especial dos Direitos Humanos (SEDH); Ministério do Trabalho e Emprego (MTE); Ministério do Desenvolvimento Agrário (MDA); Comissão Nacional para Erradicação do Trabalho Escravo (Conatrae). Ministério Público do Trabalho (MPT); Ministério Público Federal (MPF).
Nichtregierungsorganisationen und Unternehmen:
Organização Internacional do Trabalho (OIT); Comissão Pastoral da Terra (CPT); Centro de Defesa da Vida e dos Direitos Humanos de Açailândia (CDVDH); Projeto "Trilhas de Liberdade"/CRS; Ação Educativa; Instituto Carvão Cidadão (ICC); Programa das Nações Unidas para o Desenvolvimento (PNUD); TAM Linhas Aéreas; Sindicato de Trabalhadores Rurais (STRs) e Sindicatos Municipais de Professores; Instituto Ethos de Empresas e Responsabilidade Social; Greenpeace e Instituto Obsevatório Social.